Mittwoch, 21. Dezember 2011

CareZilla meets Gripability

Vor ein paar Wochen hatte ich die Möglichkeit Patrick Oeffner, den Geschäftsführer von Gripability und Initiator des Stellenmarktes für selbstbestimmte Assistenz kennenzulernen.

Mittwoch, 30. November 2011

Preise für einen Auftrag ändern - Neue Funktion für Pflegekräfte

Bei CareZilla entwickeln wir die Funktionen unserer Plattform entsprechend den Bedürfnissen konsequent weiter.

Wir freuen uns daher besonders, die neuen Funktionen für eine auftragsbezogenen Preisgestaltung für die Pflegekräfte vorstellen zu können, die seit dieser Woche verfügbar sind.

Schon bisher konnte eine Pflegekraft die Preise für ihre Leistungen selbst festlegen. Dabei war es allerdings nur möglich für alle Aufträge den Wert pro Pflegestufe festzulegen.

Öfters ergab sich jedoch die Situation, dass die errechneten Preise nicht optimal waren und auch keine Flexibilität bei der Gestaltung des Preises für einen Auftrag vorgesehen war. Das ist jetzt möglich. Das Ändern der Preise ist von verschiedenen Stellen aus möglich, beispielsweise aus der Ergebnisliste der Auftragssuche (siehe Bild), aus der Merkliste für Aufträge oder den Details zu einem Auftrag.



Die Pflegekraft kann den Tagsatz, die Fahrtkosten und auch den Wert für die Sozialversicherung bei Bedarf bei jedem Auftrag individuell anpassen - ansonsten werden die Standardwerte der Pflegekraft benutzt.



Für jene Fälle in denen die direkte Entfernung und die Routenentfernung zwischen Wohnort der Pflegekraft und dem Auftragsort abweicht, kann auch die Entfernung auf die Routenentfernung korrigiert werden. Wir errechnen dann daraus die korrekten Fahrtkosten.

Auch bei der Berechnung der Fahrtkosten gibt es eine Verbesserung. Das bisherige - lineare - Berechnungsmodell ergab mit zunehmender Entfernung (viel) zu hohe Fahrtkosten. Wir haben das Modell nun so adaptiert, dass mit zunehmender Entfernung die Fahrtkosten besser an die tatsächlichen Fahrtkosten angenähert werden. Die bisherigen Fahrtkosten/100km sind damit nicht mehr notwendig und müssen somit nicht mehr angegeben werden.

Das Ändern der Preise für einen Auftrag ist ein großer Schritt zu mehr Flexibilität und Kontrolle der Pflegekräfte - damit sie optimale Möglichkeiten der Gestaltung ihres Angebotes auf CareZilla - Der Plattform für 24 Stunden Betreuung haben.

Donnerstag, 3. November 2011

CareZilla Presseartikel über 24 Stunden Betreuung

Wie bereits im CareZilla Blog berichtet haben wir im Oktober 2011 unser Geschäftslokal eröffnet.

Ergänzend dazu haben wir dazu einen Artikel über 24 Stunden Betreuung / 24 Stunden Pflege in der lokalen Presse (Lambacher Nachrichten) veröffentlicht.



Diese Information hat bereits großes Interesse in der Bevölkerung hervorgerufen. Wir erhalten schon die unterschiedlichsten Anfragen zu den wichtigen Themen im Bereich der 24 Stunden Betreuung. Darüber freuen wir uns sehr - da somit CareZilla als Plattform für 24 Stunden Betreuung nicht nur im Internet sondern auch regional als kompetenter Partner für Pflegebedürftige anerkannt wird.

Montag, 31. Oktober 2011

Das CareZilla Geschäftslokal - Ein weiterer Schritt unserer Entwicklung

Schon seit einiger Zeit haben wir darüber nachgedacht, wie es den wäre, neben unserer Internet Präsenz auch ein eigenes Geschäftslokal für die Menschen in unserer Region zu haben.

Damit könnten wir Pflegebedürftigen und auch Pflegekräften einen Ort anbieten, an dem wir auch persönlich anzutreffen sind und wo Platz für die vielen Fragen rund um die 24 Stunden Betreuung ist.

Gesagt. Getan.

Seit Anfang Oktober 2011 sind wir nun in unserem Geschäftslokal in Lambach, Klosterplatz 5.

Unsere Büroöffnungszeiten:

Montag 16:30 - 19:00
Dienstag 09:00 - 12:30
Freitag 09:00 - 12:30

Wenn wir im Büro sind, dann stehen wir natürlich auch außerhalb dieser Zeiten zur Verfügung.

Wir laden alle herzlich ein, uns im Büro zu besuchen. Ob konkrete Betreuungssituation oder informelles Gespräch. Ob Pflegebedürftige oder Pflegekräfte. Hier hat alles Platz.

Donnerstag, 1. September 2011

Unser neuer Mitarbeiter Alexander Stipsits

Wir freuen uns ganz besonders mit heutigem Tag unseren neuen Mitarbeiter Alexander Stipsits an Bord von CareZilla begrüßen zu dürfen.

Er wird unserer Webseite betreuen und weiterentwickeln. Wir können damit schneller und flexibler auf die Bedürfnisse unserer Benutzer eingehen - damit wir unsere Plattform für 24 Stunden Betreuung leichter und benutzerfreundlicher zugänglich machen können und auch für neue Zielgruppen anbieten können.

Wir freuen uns mit Alexander auf die vor uns liegenden gemeinsamen Aufgaben und wünschen ihm viel Freude und Motivation bei dieser spannenden Reise.

Samstag, 27. August 2011

Urlaub mit dem Rollstuhl beim Bräuwirt in Kirchberg


Letzte Woche wollten meine Frau und ich meinem Stiefsohn David einen lange gehegten Wunsch erfüllen und mit ihm nach Tirol fahren.

Meine Frau recherierte im Internet nach einem Quartier, das auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist. Von den gefundenen Hotels fiel uns eines besonders auf - der Bräuwirt in Kirchberg in Tirol. Besonders die behinderten- und rollstuhltaugliche Ausstattung schien vielversprechend.

Schon am Telefon hatten wir eine besonders nette und kompetente Ansprechperson (wie sich bei unserem Aufenthalt dann heraus stellte, war das die "Chefin" - Frau Koidl). Wir buchten zwei Zimmer - eines für David und seine 24 Stunden Betreuung, eines für meine Frau und mich.

Als wir beim Hotel ankamen fanden wir direkt vor dem Hotel 4 Behindertenparkplätze vor. In der Rezeption wurden wir sehr freundlich empfangen und wir erfuhren, dass sich das Hotel auch besonders auf Gäste mit Beeinträchtigungen spezialisiert hat.

Die Zimmer selbst waren großzügig und besonders die Bereiche, die für David wichtig sind, waren optimal ausgestattet. Dazu zählte beispielsweise das mit dem Rollstuhl unterfahrbare Waschbecken und die Dusche, die eben befahrbar ist und einen Duschsitz hat. Neben den Betten ist ebenfalls viel Platz - so konnte David mit dem Rollstuhl bis neben das Bett fahren und der Transfer ins Bett war leicht möglich.








Nach dem Bezug der Zimmer hatten wir Hunger und beschlossen, im Restaurant des Hotels zu Mittag zu essen. David entschied sich für 'Tiroler Leber' und genoß sein Mittagessen (noch heute bekommt er leuchtende Augen, wenn er davon erzählt), die Pflegerin erfreute sich am selbst gemachten Kaiserschmarrn, meine Frau an gebackenen Steinpilzen (die vom Pächter der Alm der Besitzer des Bräuwirts selbst gesammelt wurden und daher aus der Region stammten) und ich aß 'Kasnocken' mit einem würzigen Bergkäse. Alles in allem ein wunderbares Mittagessen.

Am nächsten Tag freute sich David schon auf das Frühstück. Im Frühstückssaal staunte David, wie viele Rollstuhlfahrer im Hotel waren. Eine solche Anzahl an Rollstuhlfahrern hatte er in einem Hotel noch nie auf einmal gesehen. Wir fanden es weiters beeindruckend mit welcher Selbstverständlichkeit die Gäste im Rollstuhl mit den anderen Gästen zusammen waren. So stellt man sich 'Inklusion' vor.

Später lernten wir die "Chefin" - Frau Koidl - noch persönlich kennen und erfuhren noch mehr über die Philosophie des Hauses. Mittlerweile sind mehr als die Hälfte der Gäste Menschen, die mit dem Rollstuhl urlauben möchten, aber auch Menschen, die mit ihren kranken Angehörigen einmal Urlaub und Erholung genießen möchten, finden hier die richtige Umgebung.

Selbst Personen mit hohem Pflegebedarf - Frau Koidl erzählte uns beispielsweise von einer Familie mit einem Sohn im Wachkoma - machen hier Urlaub.

Das Hotel besitzt mehrere Pflegebetten, einen mobilen Hebelift und kann bei Bedarf auch stundenweise Pflege- und Betreuungspersonal organisieren. Ein Arzt wohnt direkt gegenüber des Hotels und im Falle des Falles ist das nächste Krankenhaus nur 15 km entfernt.






Und noch eine Besonderheit gibt es im Bräuwirt: Gustav, den Film-Hund von Hansi Hinterseer.












Unser Fazit:
Das Hotel Bräuwirt ist eine absolute Empfehlung, wenn es darum geht, Urlaub mit dem Rollstuhl zu machen. Wir kommen wieder - das ist fix!

Montag, 8. August 2011

CareZilla ist #2 auf Google

Ich bin schon ein wenig stolz auf die Entwicklung, die wir mit CareZilla bei der Google Suche hingelegt haben.

Vor wenigen Wochen noch waren wir auf Google.com unter ferner liefen - auf einer Platzierung jenseits von 200 (das ist nach Seite 20 bei den Suchergebnissen). Bei Google.at waren wir bis vor wenigen Tagen noch überhaupt nicht zu finden.

Heute sind wir bei Google #2 beim Suchbegriff 24 Stunden Pflege. Hinter uns so klingende Namen wie das Bundesministerium, Caritas, Hilfswerk, Volkshilfe und Rotes Kreuz.

Das macht echt Freude...




Freitag, 5. August 2011

Die Rückkehr des Pflegeregress

Seit 1. August 2011 gibt es in Österreich - vorerst nur in der Steiermark - wieder den Pflegeregress. Im Burgenland wird die Wiedereinführung in nächster Zeit geprüft berichtet der ORF.

In den Bundesländern Wien, Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg und Tirol ist die Einführung dagegen derzeit kein Thema. Vorarlberg lässt sich dazu nicht in die Karten schauen - hier wird die aktuelle Diskussion abgewartet.

Was ist nun der Pflegeregress?
Der Pflegeregress bedeutet, dass Angehörige eines Bewohners eines Pflegeheims einen Kostenbeitrag beisteuern müssen, wenn der Pflegebedürftige für die Kosten nicht selbst aufkommen kann.

Wie hoch ist der Pflegeregress?
In der neuen Regelung für die Steiermark liegt der Satz für den Pflegeregress bei bis zu 10%. Dieser Höchstsatz kommt erst bei einem Nettoeinkommen des Regresspflichtigen von 2.700 Euro zustande. Wichtig ist, dass das Vermögen des Regresspflichtigen nicht angetastet wird, ein allfälliges Vermögen des zu Pflegenden allerding sehr wohl.

Man darf gespannt sein, ob andere Bundesländer diesem Beispiel folgen werden. Finanzlücken gibt es ja überall zu stopfen. Wir berichten dazu wieder, wenn es Neues zu diesem Thema gibt.

Was bedeutet die Wiedereinführung des Pflegeregress?
In erster Linie bedeutet der Pflegeregress eine Mehrbelastung für Betroffene. Führt man sich vor Augen, dass die Kosten für ein Pflegeheim bereits jetzt für viele nicht leistbar sind bieten sich für alternative Formen der Pflege und Betreuung wie die 24 Stunden Pflege und Betreuung an, um einerseits kostengünstiger und oftmals die Betreuung auch mehr im Interesse der zu Pflegenden zu gestalten.

Mehr zur 24 Stunden Betreuung und Pflege finden Sie auf unserer Webseite für die Vermittlung von 24 Stunden Betreuung und Pflege.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Die Suche nach 24 Stunden Betreuung - Ein Erfahrungsbericht (Teil 3)

Es nahte der Sommer. Und mit dem Sommer die Urlaubszeit - auch für unsere Betreuungskräfte. So planten wir mit ihnen gemeinsam die Urlaubszeit und auch einen vorgesehenen Krankenhausaufenthalt einer Betreuerin. Es passte terminlich auch alles gut zusammen. Also kein Grund für uns, uns Sorgen zu machen.

Für die Dauer des geplanten Eingriff der Betreuerin im Krankenhaus wollten wir eine Vertretung über den Verein bekommen. So kontaktierten wir wieder den Verein und baten um eine Betreuungskraft als Vertretung.
Was folgte kann man sich schon fast denken.
Wir bekamen wieder Pflegekräfte angeboten, die nicht passten. In den ganzen vier Wochen schaffte es der Verein nicht, jemanden zu schicken, der nur irgendwie brauchbar war - es blieb wieder alles an uns hängen. Letztlich reichte es uns so sehr, dass wir beschlossen, die Betreuung über den Verein zu beenden.

Doch das führte uns in die nächste Problematik. Es war zwar vertraglich 'einfach' aus dem Verein auszuscheiden - allerdings mit Konsequenzen. Einerseits verfiel (natürlich) der Mitgliedsbeitrag. Schwerer wog allerdings eine Klausel, die es weder uns noch den Betreuungskräften erlaubte, weiter miteinander zu arbeiten. Die Pflegekräfte hätten eine erhebliche Vertragsstrafe zahlen müssen und wir weiterhin die Gebühren an den Verein abführen müssen, obwohl wir nicht mehr beim Verein sind.

Wir hatten nun also eine ewig lange Zeit benötigt, bis wir passende Pflegekräfte fanden. Und nun sollten wir sie nicht mehr weiter beschäftigen dürfen? Das würde bedeuten, dass wir wieder bei Null anfangen müssten. Keine schöne Vorstellung.

Wir versuchten daher, mit dem Verein einen Ausstieg zu vereinbaren, mit dem wir die Pflegekräfte weiter halten konnten, der Verein dafür aber ein Abgeltung bekommt. Es gab leider überhaupt keine Bereitschaft seitens des Vereins, hier ein Lösung zu finden. Ganz im Gegenteil. Man drohte uns mit gerichtlichen Schritten und pochte auf die Klauseln des Vertrags.

Wir versuchten nun auf einem anderen Weg einen Ausstieg zu schaffen, der die Pflegekräfte für uns erhalten sollte.
Wir schickten den Vertrag an den Konsumentenschutz mit der Bitte um Prüfung. Das Ergebnis war zweischneidig. Einerseits bestätigte man uns, dass der Vertrag sehr nachteilig für Konsumenten formuliert sei - andererseits kann man in einem Vertrag alles was nicht 'sittenwidrig' ist, vereinbaren. Ob der Vertrag sittenwidrig sei, könne man nur feststellen, wenn man vor Gericht ginge.
Es war klar, dass das viel zu lange dauern würde und der Ausgang ungewiss sei. Also keine Option.

Ich begann, über den Verein zu rechieren. Dabei entdeckte ich, dass ein Verein, der Personenbetreuer vermittelt, ebenfalls einen Gewerbeschein haben muss. Der Verein hatte aber keinen. Außerdem darf ein Verein keine Gewinne machen, die an die Vereinsmitglieder ausgezahlt werden. Auf Grund der uns bekannten Informationen über die Anzahl der betreuten Personen ließ sich ausrechnen, dass der Verein wohl bedeutende Gewinne machen müsste, deren Verwendung im Dunkel lag.

Letztlich meldete ich diese Erkenntnisse bei der zuständigen Gewerbebehörde, beim Finanzamt und bei der Polizei. Doch nichts geschah.

Wir waren mit unserem Latein am Ende. Egal, was wir auch versuchten, es schien nichts zu bringen.

Schließlich beschlossen wir, dem Verein den Rücken zu kehren und uns selbst auf die Suche zu machen.

Wir haben schließlich über das Internet nach mehreren Anläufen zwei Betreuungskräfte gefunden, die zu unserer Situation passen.

Wie lautet nun für uns das abschließende Resumee aus unserer Geschichte:
So gut wie dieser Vermittler hätten wir es auch geschafft. Also wozu jemanden Geld für etwas geben, wenn es dann, wenn man etwas braucht, erst recht nicht funktioniert.

Und das brachte uns dann auf eine Idee. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Geschichte von CareZilla - Die Plattform für 24 Stunden Betreuung und wie alles entstand.

Anmerkungen:
  • Nach über einem Jahr bekam ich eine Zuschrift der Staatsanwaltschaft Wien, dass das Verfahren wegen des Verdachts der Abgabenhinterziehung eingestellt wurde.
  • Der Verein, der seit April 2007 tätig ist, hat seit 24. August 2009 eine Gewerbeberechtigung - also seit etwa einem Monat nach unserer Anzeige
  • Der Verein und insbesondere die Obfrau wird im Zeitungsartikel Obfrau wird nach Pflege Alleinerbin vom 6. Oktober 2010 als Erbin in einem merkwürdigen Zusammenhang bezeichnet. Dieser Fall wurde auch in der TV-Sendung 'Schauplatz Gericht' im Dezember 2010 gebracht.

Montag, 6. Juni 2011

Die Suche nach 24 Stunden Betreuung - Ein Erfahrungsbericht (Teil 2)

Am Montag kam Gabriel wie vereinbart in der Früh mit dem Taxi. Er war sehr müde und bat, ob er sich hinlegen könne. Er schlief den ganzen Tag und auch am Abend war er nur kurz auf und ging dann wieder schlafen.

Am nächsten Morgen war er noch immer völlig fertig und wir mussten ihn - zusätzlich zu David - ebenfalls noch betreuen. An statt uns zu unterstützen fanden wir uns in der Situation wieder, dass wir zusätzlichen Einsatz zeigen mussten, um auch den Pfleger zu 'stützen'. Das konnte es nicht sein.

Gabriel ging wieder früh schlafen. In der Nacht wurde meine Frau wach, weil sie Geräusche im Haus hörte. Sie fand Gabriel in der Speis - er hatte eine größere Menge Alkohol getrunken und hatte eine deutliche Alkoholfahne. Zur Rede gestellt erzählte er uns unter Tränen seine Geschichte. Bei allem Mitgefühl mussten wir trotzdem darauf schauen, dass WIR die uns zugesagte Unterstützung bekommen würden. Gabriel musste also abreisen.

Wir riefen am nächsten Tag beim Verein an, der uns Gabriel vermittelt hatte. Man sagte uns zu, dass eine andere Betreuungskraft möglichst rasch kommen werde, wies uns aber darauf hin, dass laut Vertrag dafür bis zu 8 Tage Zeit veranschlagt sind.

So waren wir wieder mehrere Tage auf uns gestellt. Nach ein paar Tagen rief man uns vom Verein an, dass ein junger Pfleger kommen würde, er sei so und so alt und spreche sehr gut Deutsch. Der junge Mann kam - und sprach kein einziges Wort Deutsch. Mit Händen und Füßen versuchten wir uns irgendwie zu verständigen - es machte keinen Sinn. Wir schickten ihn daher umgehend wieder mit dem Taxi zurück und baten beim Verein um eine andere Pflegekraft. Nach mehreren Tagen schickte man uns eine Lehrerin. Sie sprach gut Deutsch - als sie aber sah, was alles an Arbeiten auf sie zukommen würde, sagte sie uns, dass sie das nicht gewusst habe, weil man ihr beim Verein ein anderes Bild vermittelt hatte. Das sei ihr zu viel - und sie fuhr wieder weg.

Wir waren wütend und beschwerten uns beim Verein. Man versprach Besserung und nach ein paar Tagen schickte man uns wieder eine neue Betreuerin. Bereits bei der Ankunft umarmte sie uns ohne Vorwarnung - das ging uns zu schnell. Trotzdem waren wir froh, endlich wieder jemanden zu haben, der uns unterstützte.

Nach 14 Tagen sollte planmäßig ein Wechsel auf eine andere Betreuerin erfolgen. Diesmal kam eine Krankenschwester mit sehr guten Deutschkenntnissen und als Mensch fügte sie sich gut in unseren Ablauf ein. David war auch sehr glücklich und es schien sich nun langsam alles zu stabilisieren.

Die nächsten Wochen pendelte sich ein gewisser Rhythmus ein und eine erste leichte Entspannung der Situation stellte sich ein. Mit der einen Betreuerin, die uns schon beim ersten Eintreffen so überschwänglich begrüßt hatte, wurde es aber im Laufe der Zeit immer schwieriger, da sie weder David's noch unsere Grenzen wahrnahm und beachtete. Bei diesen 'Grenzüberschreitungen' wurde David zunehmend aggressiv und schimpfte mit ihr. Mehrere Gespräche mit ihr führten zu keiner Änderung. Letztlich erreichte dieses Verhalten ein Ausmaß, dass für uns nicht mehr akzeptabel war und so waren wir wieder auf der Suche nach einer zweiten Betreuungskraft.

Seitens des Vereins wurde uns die nächste Pflegekraft immer mit den Informationen über Geschlecht, Alter und 'spricht sehr gut Deutsch' angekündigt. Während die ersten beiden Informationen stimmten, entsprachen die Deutschkenntnisse, die für uns so wichtig waren und die auch dem Verein bekannt waren, meistens nicht den Ankündigungen.

So mussten wir mehrmals die angereisten neuen Pflegekräfte wieder nach Hause schicken, da die Sprachkenntnisse nicht ausreichend waren oder die Pflegekräfte nicht zu unserer Situation passten.

Wir gewannen immer mehr den Eindruck, dass seitens des Vereins 'irgend' jemand geschickt wurde, damit die vertraglich zugesicherte Bereitstellung von Pflegekräften seitens des Vereins erfolgt ist, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, ob die Pflegekraft zu den Anforderungen passt oder nicht.

Seitens des Vereins wurde uns schließlich vorgehalten, dass wir selbst Schuld seien, wenn wir die von ihnen geschickten Pflegekräfte nicht nehmen würden - wir seien zu wählerisch.

Tatsächlich erfüllte aber keine der uns angebotenen Pflegekräfte die von uns angegebenen Bedingungen. Und wieder fanden wir uns in der Situation wieder, dass wir uns ständig mit dem Thema auseinander setzen mussten. Unser Vertrauen in den Verein war unter diesen Umständen bereits völlig verloren gegangen.

Im x-ten Versuch schließlich konnte der Verein einen 'Glückstreffer' landen und wir bekamen einen jungen Mann als Pfleger, der sehr gut zu uns passte und der auch mit David wunderbar harmonierte.

Nach fast 7 (!) Monaten hatten wir nun endlich zwei Betreuungskräfte, die zu unserer Situation passten, gefunden.

Die nächsten Monate konnten wir nun endlich das Thema Betreuung zu den Akten legen und die Entlastung durch die Betreuungskräfte entspannte unseren Alltag - so wie wir uns das von allem Anfang an gewünscht hätten.

Hatten wir es nun geschafft und waren unsere Sorgen und Probleme mit der Betreuung los?

Fortsetzung folgt...

Montag, 16. Mai 2011

Die Suche nach 24 Stunden Betreuung - Ein Erfahrungsbericht (Teil 1)

Meine ganz persönliche Geschichte mit der 24 Stunden Betreuung begann damit, dass meine Frau Doris einen körperlich und geistig behinderten Sohn hat. Als ich meine Frau kennenlernte, war David 12 Jahre und ein quicklebendiger Jugendlicher, der gerne erzählte und sich seines Lebens freute.

Auf Grund seiner besonderen Bedürfnisse benötigt David sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit - in einem Ausmaß, das für eine Person auf Dauer nicht zu schaffen ist.

So machten wir uns auf den Weg, für David eine 24 Stunden Betreuung zu suchen, um meine Frau zu entlasten und für David die besonderen Bedürfnisse gut abdecken zu können. Und damit letztlich die Zeit als Mama und Stiefpapa nutzen zu können.

Wir begannen im Internet zu recherchieren und fanden rasch eine Vielzahl von Institutionen und Anbietern. Wie wahrscheinlich die meisten begannen wir bei 'Vertrautem' und das waren eben die sogenannten 'Trägerorganisationen' wie Caritas, Hilfswerk und Rotes Kreuz.

Das Ergebnis war ernüchternd. Trotz der bekannten Namen und der damit von uns erwarteten Kompetenz konnte uns keine der Organisationen eine 24 Stunden Betreuung für David ermöglichen.

Wir recherchierten weiter, führten dutzende Telefonate, schickten eine Vielzahl an E-Mails und - es gab niemanden der eine 24 Stunden Betreuung für einen Jugendlichen anbieten konnte oder wollte. Konnte das tatsächlich sein?

Nach vielen Wochen und knapp vor einem Zusammenbruch fand sich noch ein Anbieter, ein Verein in Wien, der 24 Stunden Betreuung anbot. Zu unserer Überraschung bekamen wir die Zusage, dass bereits am nächsten Tag ein Betreuer zu uns kommen werde. Uns fiel ein Stein vom Herzen.

Am nächsten Tag kam Gabriel, ein 52-jähriger gelernter Machinenschlosser aus der Ostslowakei, als Betreuer zu uns. Ein wahrer Glücksfall, wie es schien. Er fand sofort Kontakt zu David (er war ja ein Mann - das fand David toll) und übernahm die pflegerischen Aufgaben. Er putzte das Haus und versorgte den Garten. Er schien so voller Energie zu sein. Wir waren sehr erleichtert. Nach 3 Tagen musste er nach Hause fahren (das wussten wir) und er würde nach dem Wochenende wieder kommen.

Am zweiten Tag kam die Obfrau des Vereins zu uns, versicherte uns, dass alles jetzt gut sei ("Wir machen das für Sie") und legte uns einen Antrag auf Aufnahme in den Verein vor (mit einem Zahlschein für die Jahresmitgliedschaft für den Verein und den Statuten des Vereins) und gab uns die monatlichen Zahlungen, die wir fortan zu leisten hätten, bekannt. Da wir froh waren, dass wir letztlich 'irgendjemand' gefunden hatten, der uns helfen konnte, waren wir mit allem einverstanden (auch wenn uns die Beträge sehr hoch vorkamen) - wir hatten letztlich auch keine Alternative. Eine Plattform wie CareZilla gab es damals noch nicht.

Und so warteten wir am nächsten Montag schon sehnsüchtig auf die Ankunft von Gabriel...

Fortsetzung folgt...

Dienstag, 10. Mai 2011

Ein herzliches Willkommen bei CareZilla

Liebe Leser,
ich muss zugeben, dass ich ein bisschen nervös bin. Es ist das erste Mal, dass ich einen Blogeintrag schreibe. Eine für mich noch völlig neue Welt.
Ich hoffe, dass es mir gelingt Ihnen in diesem Blog Informationen zur Verfügung zu stellen, die Sie als hilfreich und nützlich einordnen.

Womit werden wir uns hier beschäftigen?

Der Bogen spannt sich von Informationen, die direkt mit der CareZilla Plattform zu tun haben bis zu rechtlichen, fachlichen und nicht zuletzt menschlichen Themen im Umfeld der 24 Stunden Betreuung und Pflege. Und das nicht nur regional, sondern auch international.

Wir haben unsere Wurzeln in Österreich, die Themen mit denen wir zu tun haben gehen aber weit über die Landesgrenzen hinaus. Unsere Kunden kommen schon jetzt aus ganz Mittel- und Osteuropa - ein Mix aus verschiedenen Sprachen und Kulturen ist Teil unserer täglichen Arbeit.

Folgen Sie uns auf unserer spannenden Reise durch die Welt von CareZilla und der 24 Stunden Betreuung und Pflege. Hier im CareZilla Blog oder direkt auf unserer Webseite unter www.carezilla.com .

Ihr Thomas Baumgärtler
Geschäftsführer CareZilla